40 Jahre Tennis, keine große Tradition – kein ganz großer Geburtstag …


und doch ist es schön zu sehen, was aus einer fixen Idee einiger Fußballer des damaligen SV Havighorst geworden ist.

Etwas zur Geschichte unseres Vereins:
Hauptsächlich waren es die Mannen um den damaligen SVH-Vorsitzenden Peter Witt, die sich, der Not gehorchend, über andere Sportarten im SVH Gedanken machten, da ein reiner Fußballverein auf Dauer nicht existent gewesen wäre.

Da Grund und Boden vorhanden war, wurde aus der Idee, auch eine Tennisabteilung zu gründen, ganz langsam Wirklichkeit. Man begann die Sache zu realisieren. Mit der Gemeinde, den zuständigen Behörden und einem Tennisplatzbauer wurden alle Möglichkeiten besprochen, bis sich eine Vier-Feld-Anlage mit einem Halbplatz und Tenniswand für Trainingszwecke herauskristallisierte.

Zwischenzeitlich ging man auf „Mitgliederfang“. Annoncen wurden geschaltet und Flugblätter verteilt. Im Oktober 1975 trafen sich in der Gaststätte „Schwarzenbek“ ca. 80 Interessenten. Ein Ausschuss wurde gegründet, der unter der Führung von Dr. Rainer Flöge mit Feuereifer an die Arbeit ging. Im Dezember 1975 traf man sich erneut und wieder konnte man neue Interessenten begrüßen.

Im Januar 1976 war es dann soweit. Die erste ordentliche Mitgliederversammlung im brandneuen Clubhaus am Ohlendiek wurde einberufen. Die Gründung war perfekt. Ein Vorstand wurde gewählt. Als Mann der Stunde muss man Dr. Rainer Flöge nennen, der sich als 1. Vorsitzender der Tennisabteilung als ein wahrer „Glücksgriff“ herausstellte. Es wurden Satzungen erarbeitet, Beitragsregelungen getroffen sowie eine Spielordnung für den zukünftigen Spielbetrieb erstellt. Der Bau der Tennisplätze machte gute Fortschritte. Ganz langsam bekam die „Sache“ Gesicht und alle Mitglieder des SVH halfen fleißig, die Außenanlagen mitzugestalten.

Im Juli 1976, fast auf den heutigen Tag genau, war es dann soweit. Die neue Tennisanlage konnte eingeweiht werden. Es entwickelte sich bis in den Herbst hinein ein reger Spielbetrieb. Das man auch früher schon zu feiern wusste, bewies der erste Sommerball. Im September 1976 schwofte die Tennisabteilung bei heißen Rhythmen bis zum frühen Morgen. Als Einlage bot der Spielmannszug Bergedorf, den die erste Wirtin namens „Lotti“ engagierte, einen wahren Ohren- und Augenschmaus.

Bedingt durch den Winter begann eine lange Tennispause, doch wer gedacht hatte, dass sich auch der Vorstand in den „Winterschlaf“ begibt, war einem Irrtum unterlegen. Es reiften Gedanken über einen Tennishallenbau sowie die Installation einer Flutlichtanlage auf den vordersten 2 Plätzen.

Damit man sich nicht ganz aus den Augen verlor und die wachsende Zahl der Mitglieder sich kennenlernen sollte, feierte man im Februar 1977 eine heiße Faschingsfete. Die Havighorster Tennisgemeinde rückte immer näher zusammen. Da man den Winter über auf die Hallenplätze in der Umgebung verteilt war, freute man sich schon auf die Sommersaison 1977.

Unterdessen „klopfte“ der Vorstand alle Möglichkeiten ab, um einen Hallenbau zu realisieren. Es begann mit viel Lauferei – Sitzungen mit der Gemeinde – Rücksprachen mit Kreditinstituten – Vorschläge von Hallenbauformen – Platzbestimmung und Architektenzeichnungen. Eine Menge Arbeit stürzte auf den Vorstand ein, aber es ging vorwärts.

Da auch die Mitgliederzahl des gesamten SVH anstieg und andere Sportarten wie Tischtennis oder Gymnastik einen „Boom“ unterlagen, kam den Planern die Idee, eine Tennismehrzweckhalle zu bauen, die Möglichkeiten bietet, auch diese Sportarten zu beherbergen. Die Planungen, unter der Führung von Herrn Dr. Rainer Flöge, machten große Fortschritte.

Nachdem alle Klippen umschifft waren, der Standort bestimmt, die Bürgschaft der Gemeinde Oststeinbek perfekt war, der Kreditgeber gefunden und das damalige Vorstandsmitglied Klaus Sonnemann,, in Zusammenarbeit mit dem Hallenbauer eine architektonische und praktische Lösung gefunden hatte, stand dem ersten Spatenstich im Herbst 1977 nichts mehr im Wege.

Zwischenzeitlich installierte man auf den ersten beiden Plätzen eine Flutlichtanlage, die es ermöglichte, bis in den Oktober hinein auch abends Tennis zu spielen.

Nach Bekanntwerden des Mehrzweckhallenbaus wuchs die Mitgliederzahl der Tennisabteilung ebenso wie die des Gesamtvereins. Das Vereinsleben blühte, so dass die erste Vereinsgaststätte aus allen Nähten zu platzen drohte. Aus diesem Grund musste das 10jährige Jubiläum der Tennisabteilung in der Gaststätte „Schwarzenbek“ gefeiert werden.

Der Bau der Halle machte gute Fortschritte; alles lief nach Plan, nur eines rief großes Bedauern im ganzen Verein und besonders bei der Tennisabteilung hervor; aus beruflichen Gründen musste Herr Dr. Rainer Flöge seinen Vorsitz der Tennisabteilung sowie des SVH abgeben. Ein nicht zu ersetzender Verlust grade in dieser Phase. Glücklicherweise stellte sich Herr Rechtsanwalt Sternberg zur Verfügung, so dass die Führung nahtlos an Herrn Sternberg überging. Und noch ein Wechsel bahnte sich an; die Vereinswirtin „Lotti“ übergab das Vereinslokal Anfang Dezember an das Ehepaar Klee.

Und wieder war es Winter, doch das behinderte den Bau der Halle nicht sonderlich. Die neue Halle wuchs homogen an die vorhandenen Einrichtungen heran. Termine wurden gesetzt und als Spielbeginn der Februar 1978 benannt. Da man die Hallenverlosung schon im Spätherbst 1977 vorgenommen hatte, waren die Glücklichen schon ganz „heiß“ darauf, den weißen Ball über den grünen Nadelfilz zu treiben.

Im Februar 1978 wurde die Mehrzweckhalle ihrer Bestimmung übergeben. In einer Feierstunde im Beisein des Kreises der Gemeinde Oststeinbek, vieler Gäste sowie der Sportgemeinde des SVH wurde der Hallenbau und dessen Werdegang noch einmal gewürdigt. An dieser Stelle sei noch einmal Dank an die Gemeinde Oststeinbek für die Bürgschaft sowie dem Architekten Klaus Sonnemann und der Baufirma für den wirklich hervorragend gelungenen Bau ausgesprochen. Nicht zu vergessen die zahlreichen Helfer, die unter Führung von Helmut Grobelny die Halle rundherum mit einer Gartenanlage versehen haben.

Der SVH gewann immer mehr an Größe, jedoch wurde unser Clublokal trotz aller Gemütlichkeit einfach zu klein. Daher wurde der Gesamtvereinsvorstand unter Herrn Sternberg der alte Plan, der aus dem Tennishallenbau herrührte, die frühere „Mehrzweckhalle“ in eine neue und größere Gaststätte umzubauen, wieder an die Gemeinde herangetragen. Nach Ausschreibung der Gemeinde Oststeinbek als Bauherr sollte mit dem Frühjahr 1980 der Baubeginn sein. Der Gaststättenumbau begann und aus der Damengarderobe wurde eine „Kneipe“. Recht gemütlich und eng war es, aber das Wichtigste war der „Verkauf außer Haus“ durch das Fenster ! Manchen Runden fanden so den Weg auf die Terrasse und viele Mitglieder spät nach Hause.

Der Bau der neuen Gaststätte machte Fortschritte. Man konnte jetzt schon erkennen, wie es später einmal aussehen würde. Die spätere Küche – den Keller und den Gastraum konnte man schon gut erkennen. Während der Gaststättenneubau seinem Ende zuging, bahnte sich in diesem Zusammenhang ein Pächterwechsel an. Es stand fest, dass die Eheleute Klee die neue Gastronomie nicht übernehmen werden. Nach dem erfolgten Umbau übernahmen Frau Dagmar Kähler und Herr Lothar Süßmann die neue Gastronomie.

Der Tennisverein Rot-Weiss Havighorst kann heute auf stolze 40 Jahre zurückblicken. Mit insgesamt 288 Mitgliedern, davon 101 Kinder und Jugendliche, gehören wir zu den Tennisvereinen, deren Mitgliederzahlen auch heute noch sehr konstant sind. Durch eine intensive Jugendarbeit durch unserer engagiertes Trainerteam um Tim Meier, stellen wir den Erhalt und die weitere Entwicklung unseres Tennisvereins sicher. Wir können daher mit großem Optimismus in die Zukunft sehen.

Holger Brück

2. Vorsitzender

TV RW Havighorst